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AutorenbildUwe Techt

Unmöglich? Gibt's nicht! Der PreRequisite Tree

Kennen Sie das?



Da hat man mal eine ambitionierte Verbesserungsidee, und dann hört man nur:

„Vergiss es!“ „Das geht nicht.“ „Keine Chance!" 

Einfach ärgerlich! Wo bleibt die Begeisterung?


Statt gegen die natürliche Tendenz der Menschen anzukämpfen, sofort nach Gründen zu suchen, warum man ein Ziel nicht erreichen wird, nutzt der "Voraussetzungsbaum / PreRequisiteTree" diese bewusst.

Er hilft, Schritt für Schritt einfach und intuitiv jeden Einwand in konstruktive Energie und kreative Lösungsideen zu verwandeln.

So wird Ihre Initiative ein Erfolg und macht außerdem noch Spaß!


Hoffnung und Zuversicht


Hoffnung oder Zuversicht ist unter den Top 5 Charakterstärken, die am höchsten korrelieren mit einem glücklichen, zufriedenen Leben.

Es gibt Menschen, die viel davon haben, es gibt Menschen, die weniger davon haben. Aber, sie ist, wie alle anderen Charakterstärken auch, trainierbar.


Die Definition von Hoffnung ist (laut dem Buch "Making Hope Happen" von Shane J. Lopez)

  • der Glaube, dass die Zukunft besser sein wird als die Gegenwart, UND

  • der Glaube, dass man diese bessere Zukunft herbeiführen kann.


Der Voraussetzungsbaum hilft, wenn (bei sich oder anderen) der zweite Punkt fehlt: Die Zuversicht, das ambitionierte Ziel erreichen zu können.


Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

Für einen Artikel im Projektmagazin habe ich zusammen mit Rudi Burkhard seine Erinnerungen an seinen ersten Voraussetzungsbaum rekonstruiert.

Er war in den 90ern junger Projektmanager und eigentlich wegen der Einführung eines Konzern-IT-Systems bei einem neu gekauften Druckplattenhersteller unterwegs.


Er hatte eine gute Beziehung zum Produktionsleiter und erfuhr, dass in den letzten Monaten die Nachfrage so stark gestiegen war, dass die Fabrik an ihrer Kapazitätsgrenze war und es drohte, viele Kunden an die Konkurrenz zu verlieren.


Rudi nutzte den Voraussetzungsbaum, um mit seiner Idee, zusammen mit dem Ingenieurs-Team eine alte, abgeschriebene Maschine wieder zum Laufen zu bringen.


Die nachfolgende Hindernis-Tabelle stellt die zwei zentralen Elemente des TOC-Denkwerkzeugs Voraussetzungsbaum anhand dieses Beispiels vor.


Die Hindernis-Tabelle

Das erste Ergebnis des Voraussetzungsbaums ist diese Tabelle:

Voraussetzungsbaum Hindernis-Tabelle alte Maschine

In dieser Tabelle sammelt man links alle Hindernisse, die einem selbst bzw. der Gruppe einfallen.


Danach sucht man in der rechten Spalte nach einem oder mehreren Zwischenzielen für jedes Hindernis, die zeigen, dass das Hindernis überwunden ist. Alternativ genügt bei kleineren Themen einfach eine Maßnahme.


Sie fragen sich jetzt sicher, warum nicht einfach generell Maßnahmen statt Zwischenzielen aufschreiben? Damit das „WIE“ offen bleibt, bis es umgesetzt werden muss.

So bleibt man flexibel und kann auf neue Gegebenheiten reagieren. Und es verhindert, dass am Ende des Projekts alle ToDos im Plan erledigt und abgehakt sind, aber das Ziel genauso weit weg ist wie am Anfang.


Beim Sammeln der Lösungen/Zwischenziele entsteht normalerweise an irgendeinem Punkt die Zuversicht, dass es doch ein Erfolg werden könnte. In einer Gruppe merkt man das leicht an der Haltung und der Motivation der Anwesenden. :)


Die Wirksamkeit des Voraussetzungsbaums beruht auf:

  • Einladung von Widerstand statt Abwehrhaltung

  • Konstruktiver Umgang mit Einwänden statt Kritik

  • Zerlegung in Teile, Gefühl der Machbarkeit statt Überforderung

  • Gemeinsame Entwicklung der Lösung statt Vorgabe


Der Voraussetzungsbaum


Wenn es sich um ein größeres komplexeres Thema handelt, kann es sinnvoll sein, zu ermitteln:

  • müssen wir wirklich ALLE Ideen, die wir gefunden haben, umsetzen, um das Ziel zu erreichen?

  • Was ist jetzt noch NICHT dran? (um Fokus herzustellen und in Fahrt zu kommen)

  • Was sind die ersten Schritte?

Dazu dient das zweite zentrale Element des Voraussetzungsbaums, der eigentliche "Baum".


Heutzutage wird er zwar nicht mehr von unten nach oben sondern meist von links nach rechts wie ein Netzplan gezeichnet, also der Baum ist nicht mehr erkenntlich, aber die Funktion bleibt dieselbe.


Zur Erstellung beginnen Sie mit dem Ziel ganz rechts und fragen:

"Um [Ziel] erreichen zu können, müssen wir vorher ..."

Dann gehen Sie immer weiter nach links, bis Sie bei den ersten Schritten angekommen sind, mit:

"Um [Zwischenziel] erreichen zu können, müssen wir vorher ..."
Voraussetzungsbaum alte Maschine

Viel Spaß beim Ausprobieren!


Noch mehr Informationen finden Sie in der folgenden Aufzeichnung der TOC Sprechstunde zum gleichen Thema, sowie im Projektmagazin unter:

  1. Mit dem Voraussetzungsbaum Unmögliches möglich machen (Beispiel Schrottmaschine)

  2. Schritt für Schritt Anleitung Voraussetzungsbaum


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