Hannah Nowak & Claudia Simon
Ibidem-Verlag
Wir freuen uns Ihnen unser neuestes Buch „Transformation toller Ideen” vorstellen zu können.
„Das Schwerste an einer Idee ist nicht, sie zu haben, sondern zu erkennen, ob sie gut ist.” – Chris Howland (*1928), engl. Entertainer
Wie viele großartige Ideen verwerfen Sie, weil sie zu riskant erscheinen? Weil es keine anschauliche Möglichkeit gibt, Ideen adäquat darzustellen und Ordnung in das Gedankenchaos zu bringen, die Inspiration festzuhalten?
Genau an diesem Punkt hilft Ihnen das Arbeitsbuch „Transformation Toller Ideen“ weiter:
Strukturieren Sie eine Idee mit diesem einfach verständlichen Werkzeug.
Stellen Sie die erwarteten positiven Auswirkungen übersichtlich dar.
Antizipieren Sie mögliche negative Konsequenzen der Umsetzung und nutzen Sie diese, um die Idee zur Umsetzungsreife zu bringen.
Lesermeinung
So macht logisches Denken noch mehr Spaß! Mehr als ein halbes Jahr habe ich auf dieses Buch gewartet und ich bin total begeistert. Die beiden Autorinnen beschreiben sehr klar den Prozess, wie mit Logik kausale Zusammenhänge hergestellt werden können. Die Beispiele sind aus dem alltäglichen Leben und aus der Arbeitswelt, so dass mehrere Zielgruppen angesprochen werden. Die Übungen sind nachvollziehbar und ich habe sofort Lust bekommen, mit diesem Buch auch zu arbeiten. Wer im Leben und im Job weiterkommen möchte, sollte sich mit Hilfe dieses Buches der Logik zuwenden. Ich wünsche mir, dass immer mehr Menschen verstehen, wie hilfreich es ist, das logische Denken zu integrieren.
Interview mit Hannah Nowak
Transformation toller Ideen, ein Arbeitsbuch. Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen und warum?
Wir kennen das alle aus unserem Alltag: Viele großartige Ideen werden verworfen, weil sie zu riskant erscheinen, der Nutzen zu ungewiss ist. Das Problem ist, dass die meisten Menschen Schwierigkeiten haben, logische Zusammenhänge im Kopf zu durchdenken und auf Stichhaltigkeit zu prüfen. Wir brauchen eine Möglichkeit, Ideen und ihre Auswirkungen anschaulich darzustellen, um Ordnung in das Gedankenchaos zu bringen. Genau an diesem Punkt hilft Ihnen das Arbeitsbuch „Transformation Toller Ideen“ weiter.
Im Buch werden zwei Methoden beschrieben, die diesem Gedankenchaos Abhilfe schaffen:
Negativer /Positiver Zweig
Kategorien Legitimer Vorbehalte
Selbstverständlich enthält das Arbeitsbuch jeder Menge praktischer Übungen zu beiden Methoden. Sie lernen Schritt für Schritt, die gezeigten Vorgehensweisen auf eigene Themen anwenden.
Diese Denkwerkzeuge trainieren das logische Denken und sind universell anwendbar: alles worüber Sie nachdenken können, können Sie damit bearbeiten, sei es beruflich oder privat, egal ob Sie eine eigene Idee präsentieren, oder die Idee einer anderen Person besser verstehen wollen.
Ich freue mich, dass hiermit das erste Buch in deutscher Sprache zu diesem Thema erschienen ist. Ich werde immer wieder gefragt, ob es da nicht etwas auf Deutsch gibt und musste bisher leider immer verneinen. Jetzt haben Claudia Simon und ich uns selbst darum gekümmert und dieses Buch geschrieben.
Was bedeutet Negativer / Positiver Zweig und wie kann er in der Praxis eingesetzt werden?
Der Positive Zweig hilft mit seiner einfachen Struktur, den kausalen Zusammenhang zwischen Idee und erwartetem Nutzen besser zu verstehen, abzusichern und ein Gefühl der Kooperation zwischen den Beteiligten zu erzeugen.
Der Negative Zweig dient – separat oder als Schritt 2 – zur logischen Analyse und Darstellung einer befürchteten negativen Nebenwirkung einer Idee oder eines Vorschlages. Ziel ist, eine wirksame Vorbeugemaßnahme zu finden, damit man die Idee oder den Vorschlag umsetzen und den Nutzen ernten kann, ohne dass die negative Nebenwirkung eintritt.
Zum Beispiel hatte ich gerade den Fall, dass ein Mitarbeiter von einer SCRUM-Master-Ausbildung Feuer und Flamme zurückkam und wollte, dass die Methode in seinem Unternehmen eingeführt wird. Die Annahme war: WENN wir alle Projekte nach SCRUM managen, DANN werden unsere Projekte schneller und in besserer Qualität fertig. Sein Vorschlag wurde jedoch von der Geschäftsführung abgewiesen.
In Folge konnte ich dann herausarbeiten, dass die Geschäftsführung dem Vorschlag vor allem deswegen negativ gegenüberstand, weil sie befürchtete, dass der Headcount durch die Maßnahme steigen würde, durch die gefühlt vielen zusätzlichen administrativen Rollen. Nachdem sie den negativen Zweig aufgezeichnet hatten, hatten sie auch schnell die Lösung: Der engagierte Mitarbeiter konnte ganz einfach zeigen, welche bereits existierenden Funktionen die neuen SCRUM-Rollen ganz natürlich und in Übereinstimmung mit ihren bestehenden Aufgaben übernehmen würden, ohne Headcount-Aufbau.
Was sind die Kategorien Legitimer Vorbehalte und wie kann sie in der Praxis eingesetzt werden?
Die Kategorien Legitimer Vorbehalte liefern ein leicht verständliches Schema zur konstruktiven Prüfung kausaler Zusammenhänge. Es folgt der Grundregel: „Versuche erst zu verstehen, bevor du versuchst, verstanden zu werden“.
Mit den Kategorien Legitimer Vorbehalte (KLV) der Theory of Constraints überprüfen Sie systematisch die Klarheit, Korrektheit und Logik von Behauptungen und Kausalketten.
Aufgrund ihres intuitiv verständlichen Aufbaus lassen sich mit ihnen alle Kausalketten und auch ganz alltägliche Begründungen hinterfragen: z.B. Business Cases von Projekten, Behauptungen von Stakeholdern oder Aussagen von Politikern. Und mit jeder Anwendung trainiert man das eigene Logikverständnis – bald hat man die Prüfschritte jederzeit parat im Kopf und ist immer gewappnet, wenn ein Kollege behauptet: „Wir müssen einfach die Preise senken, dann machen wir wieder genug Umsatz“
Sofort können Sie zum Beispiel mit dem Vorhersagbaren Effekt kontern: WENN unsere Preise schuld wären, DANN müssten Konkurrenten, die gleiche oder höhere Preise haben als wir, in derselben Situation sein. Aber unser Konkurrent XY verlangt fast 20% mehr und schnappt uns trotzdem die Aufträge weg! Es macht also keinen Sinn, die Preise zu senken – wir müssen einen Weg finden, den Kundennutzen steigern!
Wie kann die TOC das private Leben positiv beeinflussen?
(lacht) Sehr unterschiedlich! Zum Beispiel hat mein Vater meiner Schwester und mir im Teenageralter die Denkwerkzeuge der TOC beigebracht. Ich bin heute eine der Top-Expertinnen im deutschen Raum, meine Schwester will damit nichts zu tun haben.
Aber im Ernst, auch wenn die Theory of Constraints aus der Wirtschaft stammt: ich erkenne mit jedem Jahr mehr, wie allgemein anwendbar die grundlegenden Konzepte sind. Ich nutze einiges ganz persönlich für mich. Die Grundparadigmen der TOC sind für mich wie Leitsterne, die mir helfen mit Situationen konstruktiv umzugehen. Und um etwas ganz praktisches als Beispiel zu nennen, können viele Regeln aus dem Multiprojektmanagement genutzt werden, um das Familienleben stressfreier zu gestalten.
Die Anwendung der TOC auf das Privatleben ist nicht meine Idee. Schon der Erfinder Dr. Goldratt, ein mittlerweile verstorbener israelischer Physiker, beschrieb das 2008 im Buch „The Choice“. Zufällig genau 10 Jahre später präsentierte seine Co-Autorin und Tochter auf der TOC Anwenderkonferenz 2018 eine genial einfache Anwendungsmöglichkeit der TOC Denkwerkzeuge, um einem sinnerfüllten Leben näher zu kommen (ausgehend vom japanischen Konzept des IKIGAI).
Und seit meiner Teenagerzeit hat sich einiges getan, es gibt heute dank TOC for Education (TOCfE) auch vereinfachte Varianten der TOC Denkwerkzeuge, die man Kindern schon im Volkschulalter beibringen kann, wo sie noch auf die Eltern hören.
Welche Vorkenntnisse sind erforderlich?
Die vorgestellten Methoden können jederzeit ohne Vorbereitung eingesetzt werden. Sowohl einzelne Personen als auch kleine und großen Gruppen können sie verwenden. Als moderierende Person kann es bei einer Gruppenarbeit helfen, wenn man das Thema zur Vorbereitung im stillen Kämmerlein schon mal durchdacht und die eigene Sicht der Dinge dargestellt hat.
Was empfehlen Sie den Lesern, nach Beendigung des Buches?
„Üben, üben, üben“, aber ich weiß aus Erfahrung, dass das leichter gesagt ist als getan, im vollgepackten Alltag. Was mir damals sehr geholfen hat, war die Übungsgruppe, die wir nach dem Seminar in Linz, wo ich die Werkzeuge gelernt habe, gebildet haben.
Wir haben uns nach dem Seminar monatlich getroffen, um aktuelle eigene Themen mit den Denkwerkzeugen zu bearbeiten und uns darüber auszutauschen. Heute, fast 10 Jahre später, treffen wir uns immer noch alle zwei bis drei Monate – ich freue mich jedes Mal, meine Wegbegleiter:innen wiederzusehen.
Gelegenheiten, um Übungsgruppen zu bilden, bieten Seminare zu den TOC Denkwerkzeugen und die jährliche TOC-Anwenderkonferenz.
Comments